IBWF Netzwerk für Mittelstandsberater: Fortbildung und zertifizierte Standards
(djd). Rund 124.000 Berater engagieren sich bei circa 20.000 Unternehmen - und unterstützen bei steuerlichen wie betriebswirtschaftlichen Fragen oder im Hinblick auf Personal. Diese Zahlen meldet das Statistikportal statista für 2018. "Beratung verändert sich zunehmend", betont Boje Dohrn, Präsident des IBWF. "Die Globalisierung verlangt Wissen über immer komplexere Arbeitsprozesse. Gleichzeitig fordert die Digitalisierung neue Lösungsansätze." Deshalb sind Berater gefordert, sich neu aufzustellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. "Viele der konventionellen Leistungen von Einzelkämpfern - zum Beispiel auf Buchhaltung spezialisierte Steuerberatung - werden in wenigen Jahren nicht mehr gefragt sein, weil sie mit Hilfe von immer leistungsfähigerer Software vom Unternehmer selbst erbracht werden können", so Dohrn. Sein Tipp: Fortbildung und Vernetzung mit anderen Experten, um Wissen zu bündeln.
Das IBWF-Netzwerk vertritt bundesweit etwa 650 Unternehmensberater, Rechtsanwälte, Steuerberater sowie Berater aus zunehmend wachsenden Branchen wie IT, Human Resources, Coaching und Training. Veranstaltungen mit Partnerverbänden, regionale Treffen vor Ort, eine interne Kommunikationsplattform und das Portal mitelstandsberater.de bieten Mitgliedern Chancen, neue Kundenkontakte zu knüpfen und Kompetenzen zu präsentieren. Zu zeitgemäßen Themen wie Risiko-Management und digitale Transformation gibt es eigene Weiterbildungen.
Vertrauen schaffen
Ein Kernthema ist die Zertifizierung. "Um die Qualität einer Beratungsleistung zu messen, muss die Bewertung aus Sicht des Kunden erfolgen", so Dohrn. "Dabei spielen etwa folgende Fragen eine Rolle: Wurden maßgeschneiderte Lösungen für konkrete Aufgabenstellungen erarbeitet? Konnten machbare Maßnahmen entwickelt werden und gibt es eine Erfolgskontrolle?" Nachweislich erfahrene Mitglieder können durch eine Zertifizierung in den Expertenpool aufgenommen werden. Die Auditierung ist ein wichtiges Marketinginstrument. Sie verhilft dem Berater zu einem schärferen Marktprofil und gleichzeitig hat der Mittelständler eine Orientierung, bei wem er in guten Händen ist.
Gesellschaftspolitische Verantwortung
Berater haben in Deutschland gesellschaftspolitische Verantwortung. Aktuell gibt es laut statista circa 1,98 Millionen Kleinstunternehmen mit bis zu neun Beschäftigten. "Diese Unternehmen machen rund 70 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze aus", meint Dohrn. "Wenn Berater falsch beraten, hat das enorme wirtschaftliche Konsequenzen - etwa hinsichtlich der Unternehmensausrichtung. Sogar ein Verlust von Arbeitsplätzen kann die Folge sein."