KARRIERE AN DER HOCHSCHULE

 

Berufe: Professorenstellen sind heiß begehrt, aber rar gesät

 

An deutschen Hochschulen gibt es gerade einmal rund 45.000 hauptberufliche Professorenstellen, entsprechend begehrt sind sie mit ihrem Renommee, dem Beamtenstatus und der guten Bezahlung.  Foto: djd/Verband der Privaten Hochschulen/kasto - stock.adobe.com
An deutschen Hochschulen gibt es gerade einmal rund 45.000 hauptberufliche Professorenstellen, entsprechend begehrt sind sie mit ihrem Renommee, dem Beamtenstatus und der guten Bezahlung. Foto: djd/Verband der Privaten Hochschulen/kasto - stock.adobe.com

(djd). Sie ist der Traum vieler Bachelor- und Masterabsolventinnen und -absolventen und lässt sich doch ganz schlecht planen: Die Karriere an einer deutschen Hochschule. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es nur rund 45.000 hauptberufliche Professorenstellen, zum Professor oder zur Professorin wird man meist auf Lebenszeit ernannt. Entsprechend begehrt sind die Stellen mit ihrem Renommee, dem Beamtenstatus und der guten Bezahlung. Anders die Lage beim "Unterbau" oder beim Nachwuchs: Hier sind es bundesweit rund 180.000 wissenschaftliche Mitarbeiter und weitere 10.000 Lehrbeauftragte. Diese Dozenten sind aber meist befristet beschäftigt. Die BA schätzt die Arbeitsmarktchancen für sie als schwierig ein: Wenn nach Ablauf der Befristungen kein Ruf an eine Hochschule erfolgt ist, muss man sich oft im Alter von 30 bis 40 Jahren eine neue Beschäftigung außerhalb der Hochschulen suchen. Mehr dazu gibt es unter www.abi.de/beruf-karriere.

 

Diskussion um Schlechterstellung

 

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) ist die Berufsvertretung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland. Aktuell protestiert der DHV gegen die Schlechterstellung von Absolventen nicht akkreditierter Studiengänge im öffentlichen Dienst. Der entsprechende Tarifvertrag sieht vor, dass Bachelor- oder Masterabsolventen, die ihren Abschluss in einem nicht akkreditierten Studiengang gemacht haben, in eine niedrigere Entgeltgruppe eingruppiert werden. Der DHV hat die Bundesländer aufgefordert, den Passus nicht anzuwenden und damit dem Beispiel Bayerns zu folgen. Der Freistaat hatte sich mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden darauf verständigt, den Passus für drei Jahre auszusetzen. An privaten Hochschulen gibt es das Problem der Akkreditierung im Übrigen nicht - dort sind alle Studiengänge immer akkreditiert. Thomas Halder, Geschäftsführer des Verbands der Privaten Hochschulen (VPH), kann deshalb der DHV-Forderung und dem Alleingang Bayerns nichts abgewinnen: "Die Erfordernis der Akkreditierung von Studiengängen gilt für private und für staatliche Hochschulen. Auch letztere sollten dieser Qualitätssicherung nachkommen." 

 

Pro und Kontra Akkreditierung

 

Im Gegensatz zu Halder meint DHV-Präsident Professor Bernhard Kempen, dass für den guten Ruf eines Studienganges der Name der Uni und nicht der Akkreditierungsrat bürge. Das Geld für das Verfahren könne besser eingesetzt werden. Thomas Halder bricht dagegen eine Lanze für das Akkreditierungssystem, das durch einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, den daraus folgenden Staatsvertrag der Bundesländer und Änderungen der Hochschulgesetze auf rechtsstaatliche Füße gestellt wurde.